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- Umgang mit sexuellen Minderheiten
Antragsteller*innen : Misha Yantian, Arthur Poliakow, Lars Umanski, Anna Shmukler, Aaron V. Sumov Antragstext : Eine der wichtigsten innerjüdischen Debatten betrifft den Umgang mit religionsgesetzlichen Anweisungen bezüglich sexueller Minderheiten. Dabei geht es u.a. um die Einstellung bezüglich der Gültigkeit der Thora und Halacha. Wir konstatieren , dass Jüdinnen und Juden, die sich der LGBTQ*-Gemeinschaft1 zugehörig fühlen, oft Opfer von Ausgrenzung und Diskriminierung innerhalb der eigenen jüdischen Gemeinschaft sind. Das Thema "sexuelle Minderheiten" wird in jüdischen Gemeinden und Organisationen immer noch weitgehend tabuisiert. Wir konstatieren , dass Haltung und Wissen bei signifikanten Teilen der jüdischen Gemeinschaft gegenüber der sexuellen Minderheiten ablehnend und gering ist. Wir glauben , dass Sexualität und Judentum nicht getrennt werden müssen. Die Eigenbestimmung der Sexualität, des Glaubens und der damit verbundene Respekt sind selbstverständlich für die heutige pluralistisch geprägte Gesellschaft. Wir fordern , mehr Respekt und Akzeptanz in der jüdischen Gemeinschaft für Menschen, die sich der LGBTQ*-Community zugehörig fühlen. Wir fordern , eine breitere und stärkere Kooperation mit der jüdischen LGBTQ*-Community. Beispielsweise könnte diese im Rahmen von Veranstaltungen, wie z.B. Shabbatot, der Unterstützung von jüdischen Events in der LGBTQ*-Szene (z.B. "Christopher Street Day"), sozialen und kulturellen Programmen sowie Aufklärungskampagnen erfolgen, um sich mit Hindernissen eines gemeinsamen pluralistischen Zusammenlebens auseinanderzusetzen. Wir fordern , die Bekämpfung jeglicher Form von Diskriminierung gegenüber sexuellen Minderheiten. *lesbian, gay, bisexual, transgender, and queer sowie weitere sexuelle Minderheiten
- Kaschrut
Antragsteller*in : Ester Rubins Ich stelle fest , dass es Teilnehmer und Teilnehmerinnen gibt, die sich auf den Veranstaltungen der JSUD nicht wohlfühlen, weil die JSUD sich in ihren Policies nicht dazu verpfichtet, koscheres Essen anzubieten. Punkt 8 in den Policies besagt, dass bei der Kommunikation nach außen Schabbat und Feiertage berücksichtigt werden müssen. Von der Arbeit nach innen und Kaschrut ist in den Policies nicht die Rede. Ich glaube, dass die JSUD nicht wirklich inklusiv ist, wenn Personen die Kaschrut halten, sich nicht in ihr wohlfühlen. Ein konkretes Beispiel für eine unangenehme Situation ist, Lunchpakete essen zu müssen in einem Restaurant, in dem andere Teilnehmer und Teilnehmerinnen sich gutes Essen bestellen dürfen, wissend, dass man selbst nicht davon essen kann. Dies kann zu Minderwertigkeitsgefühlen und Gefühlen von Ausgrenzung führen. Ich fordere , dass Veranstaltungen der JSUD in Zukunft in Kooperation mit Gemeinden durchgeführt werden sollen, die koscheres Essen garantieren können. Weitere Optionen wären z.B. Städte, in denen es koschere Restaurants oder Caterings gibt
- Rechte Kontinuitäten
Antragsteller:innen: Hanna Veiler, Lars Umanski, Lena Prytula, Anna Staroselski, Julia Kildeeva Wir stellen fest , dass rechte Ideologien in Deutschland erneut erstarken und auch in der bürgerlichen Mitte präsent sind. Wir stellen fest , dass die Kontinuitäten des Nationalsozialismus in Deutschland bis großen Einfluss auf Politik und Wirtschaft in der BRD haben, u.a. dadurch, dass weite Teile des deutschen Vermögens aus dieser Zeit stammen. Wir stellen fest , dass innerhalb weiter Teile der Gesellschaft, der Narrativ vorherrscht, Deutschland wäre 1945 entnazifiziert worden und seit der sogenannten „Stunde Null“ frei von rechter Ideologie. Wir stellen fest , dass Rechtsextremismus und das Leugnen der Existenz rechter Netzwerke in Deutschland eine der größten Gefahren für Jüdinnen:Juden darstellen. Wir glauben , dass eine aufrichtige und konsequente Aufarbeitung nationalsozialistischer Kontinuitäten und rechtsextremistischer Geschichte in Deutschland für eine sichere Zukunft für Jüdinnen:Juden unabdingbar ist. Wir glauben , dass jüdische Organisationen geschlossen gegen jeglichen Rechtsextremismus einstehen müssen. Wir glauben , dass es Aufgabe einer selbstbestimmten jungen jüdischen Generation sein muss, darauf aufmerksam zu machen, auf welche Weise der Nationalsozialismus in Deutschland weiterhin nachwirkt. Wir fordern , dass die JSUD sich dafür einsetzt, dass gesamtgesellschaftlich anerkannt wird, dass es in der BRD ein immenses Rechtsextremismusproblem gibt. Wir fordern , dass die JSUD es sich zur Aufgabe macht, großmöglichsten Widerstand gegen rechtsextreme, völkische Tendenzen innerhalb der deutschen Gesellschaft sowie die Parteien und politischen Organisationen, die dieses Gedankengut befördern, zu leisten. Wir fordern , dass die JSUD einen kritischer Umgang mit performativer Gedenkkultur ohne Bezug zur Gegenwart ausarbeitet und verfolgt. Wir fordern , dass dieses Thema nachhaltig in der Arbeit der JSUD z. B. durch Bildungsformate und Kampagnen verankert wird
- Überarbeitung der Geschäftsordnung
Antragsteller: Lars Umanski, Anna Staroselski, Hanna Veiler, Julia Kildeeva, Lena Prytula Wir stellen fest , dass die Kompetenzen der Wahlkommission der JSUD noch unzureichend definiert sind. Wir glauben , dass dem Wahlkomitee daher – auch mit Hinblick auf die Resonanzen aus der Vollversammlung 2021 – insbesondere hinsichtlich des Wahlkampfs der potenziellen Vorstandskandidat:innen weitere Befugnisse und Kompetenzen zugeteilt werden müssen, um Wahlen nach demokratischen Prinzipien sicherzustellen. Wir glauben , dass ein intensiver und lebhafter Wahlkampf grundsätzlich im Interesse der JSUD ist, allerdings auch Grenzen und Leitlinien erfordert, um dem Prinzips des Fairplay zu genügen. Wir fordern daher eine Überarbeitung von §3 der VV-Geschäftsordnung, die lauten soll, wie folgt: „§3 Wahlkomitee Vollversammlungen, die eine Vorstandswahl beinhalten, bedürfen eines Wahlkomitees, das sich aus einem Wahlleiter und mindestens einem, maximal zwei weiteren Mitgliedern zusammensetzt. Das Komitee wird mindestens drei Wochen vor der anstehenden Vorstandswahl vom amtierenden Vorstand kommissarisch ernannt und über die gängigen Kommunikationskanäle der JSUD bekanntgegeben. Das Wahlkomitee erhält mindestens zwei Wochen vor der Wahl Zugang zu den Social-Media-Kanälen der JSUD und wird mit der Veröffentlichung einer ausgeglichenen Wahlwerbung der Kandidierenden betraut. Das Wahlkomitee wird dazu befugt, jegliche die über die von der Meinungsfreiheit gedeckte Kritik und Werturteile hinausgehenden Äußerungen auf den einschlägigen Plattformen unverzüglich zu entfernen. Dies betrifft insbesondere personenbezogene Beleidigungen, Hasskommentare sowie rassistische, antisemitische, sexistische und andere Äußerungen von menschenbezogener Gruppenfeindlichkeit. Das Wahlkomitee wird auf Vorschlag des JSUD-Vorstandes von der Vollversammlung gem. §6 Abs. 4 S.3 der JSUD-Satzung bestätigt. Sollte dieser Vorschlag nicht die erforderliche einfache Mehrheit der JA-Stimmen erhalten, so kann jedes Mitglied der Vollversammlung einen solchen Vorschlag einbringen bzw. sich selbst um die Wahlleitung bewerben. Der Wahlleiter wird dann von der Vollversammlung mit relativer Mehrheit aus den Vorschlägen gewählt. Zum Zwecke der unmittelbaren Durchführung der Wahl kann der Wahlleiter weitere Wahlhelfer berufen. Wahlleiter, Mitglieder des Wahlkomitees und Wahlhelfer dürfen nicht für ein Amt im Vorstand der JSUD kandidieren. Herrscht bei Entscheidungen des Wahlkomitees intern Stimmgleichheit, entscheidet die Stimme des Wahlleiters. Auf jederzeitigen Antrag eines Mitglieds des Wahlkomitees oder des Vorstands kann der Wahlleiter seines Amtes enthoben werden, wenn dem Antrag gem. § 6 (4) S. 3 Satzung mit einfacher Mehrheit in offener Wahl von der Vollversammlung zugestimmt wird. Nach der Vollversammlung bleibt das Wahlkomitee kommissarisch im Amt und unterstützt den Vorstand bei der Vorbereitung der nächsten Vollversammlung. Es wird dabei vertrauensvoll mit jeder Person zusammenarbeiten, die der Vorstand als designierten Wahlleiter für die kommende Vollversammlung vorschlägt.
- Solidarität mit der Ukraine
Antragsteller:innen : Hanna Veiler, Lars Umanski, Lena Prytula, Anna Staroselski, Julia Kildeeva Wir stellen fest , dass der russländische Angriffskrieg auf die Ukraine die jüdische Gemeinschaft in Deutschland aufgrund familiärer und biografischer Bezüge besonders schwer trifft. Wir stellen fest , dass Antisemitismus in diesem Krieg gezielt als Waffe eingesetzt und ein antisemitisches Feindbild geschaffen wird. Wir stellen fest , dass der Großteil junger Jüdinnen:Juden in Deutschland solidarisch mit Ukrainer:innen ist. Wir glauben , dass es Aufgabe jüdischer Institutionen ist, in voller Solidarität an der Seite der ukrainischen Zivilbevölkerung zu stehen. Wir glauben , dass es Aufgabe jüdischer Institutionen ist, das Wirken postsowjetischer Herkunftsgeschichten auf die Gemeinden in Deutschland vermehrt zu thematisieren. Wir fordern , dass die postsowjetische Herkunftsgeschichte der meisten Jüdinnen:Juden in Deutschland und die Bedeutung des russländischen Angriffskrieges auf die Ukraine für die jüdische Gemeinschaft in Deutschland als dem Themenfeld der JSUD zugehörig verstanden werden. Wir fordern, dass die JSUD die Verbundenheit zahlreicher Jüdinnen:Juden in Deutschland zur Ukraine nach außen repräsentiert und gleichzeitig nach innen Formate bildet, die sich mit den Themen „Antisemitismus als
- Bekämpfung von Antisemitismus in der Gesellschaft
Antragstellerin 1 : Julia Kildeeva Antragsteller 2 : Michael Ushakov Wir stellen fest , dass Antisemitismus in allen Teilen der Gesellschaft vorkommt. Er beschränkt sich nicht auf gewisse Altersgruppen. Dieser Antisemitismus beruht auf alten, rassistischen Klischees und Ressentiments. Wir stellen fest , dass tagtäglich antisemitische Äußerungen und Meinungen von verschieden orientierten Personen im Internet veröffentlicht und verbreitet werden. Wir stellen fest , es gibt keine aussagekräftigen Statistiken zu Antisemitismus und antisemitischen Straftaten, da einzelne Formen des Antisemitismus nicht genau genug definiert sind. Außerdem werden alle antisemitischen Straftaten, bei denen der Hintergrund nicht bekannt ist, zu rechtem Antisemitismus gezählt - das verfälscht die Statistiken. Wir stellen fest , dass für einen Teil der deutschen Bevölkerung die Worte Jude und Israeli Synonyme sind. Dadurch werden Juden zur Verantwortung für israelische Politik gezogen und es entsteht Antizionismus, der eigentlich Antisemitismus ist. Wir glauben , dass verfälschte Statistiken die Bekämpfung des Antisemitismus erschweren, da mögliche Erfolge und Misserfolge falsch evaluiert werden und dadurch falsche Schlüsse zu bestehenden und zukünftigen Strategien und Maßnahmen ergriffen werden. Wir glauben , dass antisemitische Äußerungen und Meinungen im Internet besonders gefährlich sind, da sich diese schnell verbreiten können und Menschen, deren Meinung nicht verfestigt ist, dadurch beeinflussen lassen. Wir glauben , dass die Berufung eines Antisemitismusbeauftragten alleine nicht genügt, um Stereotype und Ressentiments gegenüber Juden zu begegnen. Wir fordern , eine bessere Unterscheidung der Hintergründe antisemitischer Taten bei deren Erfassungen durch die Polizei. Wir fordern , eine klare Unterscheidung bzw. Definition des Antisemitismus von rechter-, linker und der muslimischen Seite. Die von der Bundesregierung angenommene Arbeitsdefinition von Antisemitismus der Internationalen Alianz für Holocaustgedenken muss als Richtlinie für polizeiliche und gerichtliche Entscheidungen dienen. Wir fordern , dass alle Lehrer auf die Themen Antisemitismus und Judentum sensibilisiert werden und im Lehrplan bei Behandlung jüdischer und israelischer Themen der Unterschied zwischen Juden und Israelis deutlich gemacht wird. Wir fordern , von der JSUD eine Kampagne zum Unterschied zwischen Jude und Israeli, wobei dabei deutlich gemacht werden soll, was ein Jude bzw. was das Judentum ist und was wir mit der israelischen Politik und Kultur zu tun haben. Wir fordern , dass die JSUD die jüdischen Studierenden über bestehende Netzwerke und Möglichkeit zur Antisemitismusbekämpfung im Netz informiert und motiviert diese daran teilzuhaben.
- Berücksichtigung von jüdischen Feiertagen in der Öffentlichkeitswahrnehmung und Öffentlichkeitsarbeit
Antragsteller*innen: Thomas Haber, Dana Daboosh, Michael Movchin, Asaf Erlich & Aleks Gloukman Wir konstatieren , dass durch die Tora uns bestimmte Feiertage gegeben wurden, die uns jegliche Art von Arbeit verbieten. Wir stellen fest , dass jüdische Studierende Pflichtveranstaltungen (u.a. Klausuren und Staatsexamen) an jüdischen Feiertagen haben. Erschwerend kommt hinzu, dass z.B. bei der Planung der Medizin-Staatsexamen 2018, der Ersttermin an Jom Kippur ist, der erste Ausweichtermin an Jom Tov Pessach ist und der zwei Termin 2019 an Chol Hamoed Sukkot stattfindet. Wir glauben , dass es gegenüber der jüdischen Gemeinschaft respektvoll ist, sich an diese Halachot zu halten. Es zeigt, dass dem JSUD die traditionellen Werte Ihrer jüdischen Mitglieder wichtig sind. Wir glauben , dass es wichtig ist zu verdeutlichen, dass das Judentum genauso zu Deutschland gehört, wie das Christentum und das man auch auf die jüdischen Feiertage Rücksicht nehmen muss. Wir fordern , dass der JSUD sich politisch und gesellschaftlich dafür einsetzt, dass sich kurzfristig bei der Planung von anstehenden Pflichtveranstaltungen an jüdischen Feiertagen ändert. Darüber hinaus sollen Maßnahmen ergriffen werden, damit nachhaltig bei der Planung solcher Veranstaltungen jüdische Feiertage berücksichtigt werden. Wir fordern , dass die JSUD sich bei ihrer Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation nach außen an die religiösen Gegebenheiten des Judentums richtet und insbesondere auf den Shabbat, Feiertage (Jom Tov & Trauertage) und Arbeitsverbote Rücksicht nimmt.
- Mitgestaltung der JSUD am Jugendkongress
Antragsteller 1 : Sandro Szabo Antragsteller 2 : Wladislaw Kanevski Wir stellen fest , dass der Jugendkongress der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland e.V. und des Zentralrats der Juden in Deutschland K.d.ö.R. eine große, bedeutende und zentrale Veranstaltung für junge jüdische Erwachsene in Deutschland ist. Wir stellen fest , dass sich die JSUD seit ihrer Gründung fest in der jüdischen Welt verankert hat und wichtige Impulse in die deutsche Gesellschaft gibt. Die JSUD ist zu einem wichtigen Sprachrohr für junge jüdische Erwachsene in Deutschland geworden. Wir stellen fest , dass beim Programm des Jugendkongresses junge jüdische Erwachsene (somit die Zielgruppe der JSUD) in einen politischen und gesellschaftlichen Diskurs treten. Wir stellen fest , dass die Vollversammlung der JSUD laut §6.1 Vollversammlung der Satzung der JSUD in Zeit und Ort an den jährlichen Jugendkongress der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland e.V. und des Zentralrats der Juden in Deutschland K.d.ö.R. gebunden ist. Wir stellen fest , dass einige Policies mit den bestehenden Strukturen des Jugendkongresses schwer umsetzbar sind. Beispielsweise sind die Teilnahmebedingungen bei JSUD Veranstaltungen und Aktivitäten und die des Jugendkongress verschieden. Wir glauben , dass der Jugendkongress in den nächsten Jahren stark an Bedeutung innerhalb der jüdischen Gemeinschaft gewinnen wird. Wir glauben , dass die JSUD einen guten Zugang zu ihrer Zielgruppe und deren Bedürfnisse, Meinungen und Ideen hat. Wir glauben , dass der Jugendkongress sich nicht nur an junge jüdische Erwachsene richtet, sondern auch von ihnen mitgestaltet werden soll. Wir fordern , dass der JSUD Vorstand in einen intensiven Dialog mit der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland e.V. und dem Zentralrat der Juden in Deutschland K.d.ö.R. tritt um gemeinsame Strukturen und Lösungen zu erarbeiten, welche eine Mitgestaltung der JSUD am Jugendkongresses ermöglichen. Dies sind insbesondere Zeit, Ort, Themenwahl, Schwerpunkte und die Auswahl von (möglichst junger und paritätisch besetzter) Referent*innen. Wir fordern , dass der JSUD Vorstand eine Arbeitsgruppe zur Mitgestaltung am Jugendkongress (zu den oben genannten Punkten) gründet. Wir fordern , dass die JSUD mit der ZWST eine Lösung zur Selbstbestimmung von Teilnehmer*innen an JSUD Programmpunkten beim Jugendkongress erarbeitet
- Antisemitismus in der muslimischen Bevölkerung in Deutschland
Antragsteller 1 : Joel Crepu Antragsteller 2 : Michael Suliman Wir konstatieren , dass Juden und Muslime gemeinsam über Jahrhunderte in Nordafrika und im Nahen Osten in relativer Harmonie friedlich lebten, wohnten und feierten. Während Juden vor Pogromen aus Europa flohen, fanden viele in der arabischen Welt Schutz und Zuflucht. Jedoch wurden Juden in der muslimischen Welt auch teilweise diskriminiert (Dhimmi-Status). Daher sollte keine geschichtsrevisionistische Romantisierung stattfinden. Wir konstatieren , dass innerhalb der letzten zwölf Monate in der Bundesrepublik mehrere Fahnenverbrennungen, Bedrohungen, antisemitische Ausschreitungen, Todesdrohungen und gewaltsame Übergriffe auf jüdische Passanten, Fußballspieler und Schüler von Personen muslimischen Glaubens ausgingen. Zudem wurde ein geplanter Anschlag auf eine Synagoge vereitelt. Wir konstatieren , dass die Täter ihre Gewaltbereitschaft oft politisch und/oder religiös begründen.* Wir konstatieren eine Zunahme des israelbezogenen Antisemitismus unter jungen Deutschen muslimischen Glaubens, welche häufig durch soziale Netzwerke und arabische sowie türkische Medien verursacht und gefördert wird. Wir konstatieren , dass laut PMK-Statistik in 2017 ca. 2% der antisemitischen Kriminaldelikte von Personen muslimischen Glaubens begangen wurden und der überwiegende Mehrheit dem rechten Milieu zuzuordnen ist. Diese Statistik wird von dem Unabhängigen Expertenkreises Antisemitismus sowie mehreren Experten als verzerrt betrachtet. Der tatsächliche Anteil antisemitischer Kriminaldelikte seitens Personen muslimischen Glaubens sei höher als in der PMK-Statistik erfasst.* Wir konstatieren , dass das Ausmaß antisemitischer Einstellungen und Ansichten unter muslimischen Erwachsenen mit Einwanderungshintergrund (56%) höher als unter nichtmuslimischen Erwachsenen (16%) ist.** Wir konstatieren , dass laut dem Unabhängigen Expertenkreises Antisemitismus die Mehrheit der Bevölkerung im Nahen und Mittleren Osten antisemitische Ansichten vertritt und ein großer Teil der Geflüchteten und Asylbewerber aus dieser Region stammt.* Eine vorläufige Studie zeigt, dass israelbezogene Verschwörungstheorien unter Geflüchteten aus Syrien und Irak verbreitet sind. Laut dem Verfasser der Studie sind weitere Studien nötig, um das Ausmaß zu untersuchen.*** Wir konstatieren , dass die Bundesregierung die »Arbeitsdefinition von Antisemitismus« der Internationalen Allianz für Holocaustgedenken (IHRA) im September 2017 annahm und die Ernennung eines Antisemitismusbeauftragten beschloss. Wir glauben , dass keine Bevölkerungsgruppe unter Generalverdacht gestellt werden darf. Dies gilt ausdrücklich auch für Muslime, welche als Minderheit in Deutschland selbst Diskriminierung erfahren. Wir glauben , dass Antisemitismus ein gesamtgesellschaftliches Problem darstellt und herkunftsübergreifend ist. Die muslimische Bevölkerung ist weder die einzige noch die Hauptquelle von Antisemitismus in Deutschland. Wir glauben , dass Antisemitismus unter Muslimen in Deutschland zu lange unterschätzt wurde und es ein strukturelles Problem in unserer Gesellschaft darstellt. Wir glauben , dass die Berufung eines Antisemitismusbeauftragten alleine nicht genügt, um Stereotype und Ressentiments gegenüber Juden zu begegnen. Wir fordern , dass die Statistiken der antisemitisch motivierten Kriminaldelikte systematisch optimiert werden, um die gegenwärtige Realität korrekt abbilden zu können. Wir fordern eine größere Offenheit und Bereitschaft jüdischer und muslimischer Organisationen und Gemeinden vermehrt aufeinander zuzugehen und interreligiösen Dialog zu fördern. Mögliche Themen wären die religiösen und weltlichen Anschauungen, das Leben als Minorität, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus, Antizionismus und Islamfeindlichkeit. Wir fordern von den muslimischen Dachverbänden, Gemeinden und Organisationen eine interne Auseinandersetzung mit Antisemitismus in den eigenen Reihen. Wir fordern mehr Investitionen in neue Präventions- und Fortbildungsangebote gegen religiös, politisch sowie sozial bedingte Formen von aktuellem Antisemitismus und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, welche Deutsche sowohl mit als auch ohne Migrationshintergrund erreichen können. Dazu zählen im Lehrplan integrierte Bildungsmaßnahmen bezüglich Vorurteile und Ressentiments und einer differenzierten Darstellung des Nahostkonfliktes sowie vermehrte Besuche von erinnerungspolitischen Gedenkstätten für sowohl Schüler*innen und Student*innen als auch Flüchtlinge. Wir fordern Präventionskurse für Bildungskräfte um sich mit den verschiedenen Ausprägungen des Antisemitismus und Rassismus vertraut zu machen. Wir fordern eine Aufklärungskampagne in sozialen Netzwerken. Wir fordern , dass die von der Bundesregierung angenommenen »Arbeitsdefinition von Antisemitismus« der Internationalen Allianz für Holocaustgedenken (IHRA) in dem formellen Bildungswerdegang und in informellen Bildungsangeboten integriert wird. Die besagte Definition sollte zudem als Richtlinie für polizeiliche und gerichtliche Entscheidungen dienen. Wir fordern , dass zusätzlich zu dem Antisemitismusbeauftragten auf der Bundesebene weitere Beauftragte jeweils auf Länderebene ernannt werden, welche gemeinsam ihr regionales und nationales Vorgehen koordinieren. Die ernannten Delegierten sollten mit ressortübergreifenden Befugnissen agieren und in ihrem Mandat eine besondere Aufmerksamkeit auf das Bildungswesen richten. * Quelle 1 ** Quelle 2 *** Quelle 3
- Sicherstellung und Ausweitung der Zusammenarbeit zwischen der JSUD undregionalen Verbänden
Antragsteller*innen : Michael Movchin, Dana Daboosh, Asaf Erlich, Aleks Gloukman & Thomas Haber Wir stellen fest , dass in Deutschland eine blühende Landschaft von regionalen jüdischen Studierendenverbänden existiert. Wir stellen fest , dass die Zielgruppe der JSUD sich mit den Wirkungskreisen der regionalen Studierendenverbände überschneidet. Wir stellen fest , dass die JSUD aufgrund der direkten Überschneidung der Wirkungskreise zusätzlich zur Vertretung der Interessen jüdischer Studierender und junger jüdischer Erwachsener auch gleichzeitig das überregionale Sprachrohr der jüdischen regionalen Studierendenverbände sein kann und diese Verbände bei politischen Aktivitäten unterstützt. Wir stellen fest , dass die zahlreichen regionalen jüdischen Studierendenverbänden bislang nicht ausreichend bundesweit organisiert und koordiniert sind. Wir glauben , dass die existierenden und aktiven Studierendenverbände hinreichender in die Arbeit und Abstimmungen der JSUD eingebunden werden sollen. Wir glauben , dass die regionalen Studierendenverbände als eine Art "Brückenbauer" zwischen der JSUD und der Zielgruppe fungieren können und sollen, vor allem nachdem die regionalen Studierendenverbände für deren Mitglieder greifbarer sind und die regionalen Studierendenverbände mit deren Mitglieder in regem Austausch stehen. Wir glauben , dass bei gemeinschaftlicher Zusammenarbeit die Effektivität bei der Arbeit um das gemeinsame Ziel weitaus höher liegt. Wir fordern , dass die Policies der JSUD Empfehlungen für die Ausrichtung der regionalen Verbände und bei Abweichung die Zusammenarbeit mit der JSUD nicht eingeschränkt wird. Die regionalen Verbände bleiben autonom und können sich weiterhin insbesondere nach Außen eigenständig vertreten. Wir fordern , dass die JSUD sich als bundesweite Vertretung jüdischer Studierender und junger jüdischer Erwachsener in Deutschland der Aufgabe der überregionalen Koordination der regionalen jüdischen Studierendenverbände sowie der Koordination von überregionalen Veranstaltungen annimmt. Wir fordern , dass die JSUD bei geplanten Aktivitäten im Wirkungskreis der regionalen Verbände diese mit den regionalen Verbänden abstimmt und diese aktiv in die Planung mit einbezieht. Insbesondere ist auf regionale Gegebenheiten und Terminplanungen Rücksicht zu nehmen
- Machtmissbrauch & Fehlverhalten strukturell bekämpfen und vorbeugen
Antragsteller*innen : Daniel Navon, Rosa Lyenska, Tatiana Kvetnaya Wir stellen fest , dass wie andere Communities auch die jüdische Gemeinschaft nicht unfrei von unethischem Handeln und Machtmissbrauch ist. Wir stellen fest , dass unethisches Handeln / Fehlverhalten und Machtmissbrauch strukturell bekämpft und vorgebeugt werden müssen. Wir glauben , dass wir als junge Jüd:innen und insbesondere die JSUD als größte jüdische Jugendorganisation als Vorbild für andere jüdische Organisationen agieren können. Wir fordern , dass die JSUD einen professionellen Ethikkodex (Code of Conduct, eventuell mit professioneller Unterstützung) verfasst und sich dazu verpflichtet. Wir fordern , dass, sobald dieser Ethikkodex verfasst wird, dieser in allen JSUD Strukturen und allen Prozesse der JSUD-Aktivitäten integriert wird und von allen JSUD-Amtsträgern (Vorstand und Geschäftsführung) gekannt werden muss. Wir fordern , dass die JSUD eine unabhängige Ombudstelle integriert, die für anonyme und nicht-anonyme Beschwerden jedweder Art, insbesondere im Falle von Machtmissbrauch, Fehlverhalten und Diskriminierung innerhalb der JSUD-Strukturen, erreichbar ist und direkten Kontakt zum JSUD-Vorstand & JSUD-Präsident:in hat. Wir fordern , dass die JSUD Schulungen und Seminare zum Thema Machtmissbrauch Prävention und -Bekämpfung, insbesondere innerhalb von Organisationen, anbietet. Wir fordern, dass die JSUD weitere Maßnahmen - basierend auf Wissen von Expert:innen, zB eines beauftragten Expert:innen-Rates - vornimmt, um kurz- und langfristig unethisches Verhalten / Fehlverhalten und Machtmissbrauch zu bekämpfen und strukturell zu verhindern. Die JSUD soll über die Maßnahmen und deren Implementierung transparent sein & nach außen kommunizieren
- Setzung der iranischen Revolutionsgarden auf die EU-Terrorliste
Antragsteller*innen : Hanna Veiler, Anna Staroselski, Lars Umanski, Lena Prytula, Julia Kildeeva Wir stellen fest , dass die iranische Zivilbevölkerung seit Jahren ihr Leben riskiert, in dem sie gegen das Mullah-Regime und für Freiheit und Menschenrechte kämpft. Wir stellen fest , dass die iranische Revolutionsgarde der ausführende Arm des menschenverachtenden Regimes ist und bei der gewaltsamen Unterdrückung der Revolution im Iran an vorderster Front steht. Wir stellen fest , dass die iranische Revolutionsgarde auch im iranischen Ausland Anschläge verübt und nicht nur für Exil-Iraner:innen, sondern auch für Jüdinnen:Juden in Deutschland eine immense Bedrohung darstellt. Wir glauben , dass junge Jüdinnen:Juden der iranischen Zivilbevölkerung in Solidarität zur Seite stehen müssen. Wir glauben , dass jüdische Institutionen sich dafür einsetzen müssen, dass die iranische Revolutionsgarde auf die EU-Terrorliste gesetzt wird. Wir fordern, dass die JSUD sich dafür einsetzen müssen, dass die iranische Revolutionsgarde auf die EU-Terrorliste gesetzt wird. Wir fordern , dass die JSUD ihre Reichweite und ihre politischen Kontakte nutzt, um auf die Bedrohung für Jüdinnen:Juden hinzuweisen, die vom iranischen Regime und seiner Revolutionsgarde ausgeht. Wir fordern , dass die JSUD im Austausch mit iranischen Aktivist:innen bleibt und sie nach Möglichkeit in ihrem Kampf gegen das Mullah-Regime und für Freiheit und Menschenrechte unterstützt