Vertiefung und Ausbau von Kooperationen und Koalitionen
- Vorstand
- 1. Jan. 2020
- 3 Min. Lesezeit
Antragsteller*innen: Michael Ushakov, Julia Klideeva
Wir stellen fest, dass die JSUD 25.000 junge Juden in Deutschland vertritt. Diese junge,
jüdische, politische und gesellschaftliche Stimme ist sowohl für die Zielgruppe der JSUD
eine relevantes Tool zur Interessenbildung und -vertretung, als auch für die deutsche Politik
und Zivilgesellschaft ein wichtiger Partner. In Anbetracht der 82.000.000 Einwohner*innen
der Bundesrepublik, ist diese Stimme zwar eine bedeutsame Minderheit, jedoch eine
Minderheit.
Wir stellen fest, dass weitere religiöse, ethnische, kulturelle und andere Minderheiten
sowohl nach innen, als auch nach außen sich in Teilen mit ähnlichen Problematiken
beschäftigen, wie die junge, jüdische Gemeinschaft in Deutschland.
Wir stellen fest, dass es im Kampf gegen Antisemitismus, Rassismus, Fremdenhass,
Homophobie, Frauenfeindlichkeit und weiterem menschenfeindlichen oder
gruppenbezogenem Hass und Diskriminierung, zahlreiche weitere Organisationen, Vereine
und Initiativen gibt. Deren Forderungen stimmen oft in großen Teilen mit denen der JSUD
überein und sind somit unterstützenswert .
Wir stellen fest, dass solche Organisationen auch Partner anziehen, die den
Grundforderungen solcher zustimmen, jedoch in anderen Bereichen ihrer Arbeit sich auf ein
Wertekonstrukt stützen, das nicht mit dem der JSUD zu vereinen ist.
Wir stellen fest, dass in der Vergangenheit, die Veranstaltungen die in Kooperationen
entstanden oder von Koalitionspartnern unterstützt wurden, mitunter die waren, die eine sehr
hohe und positive Resonanz erhielten. Als Beispiele wären zu nennen die “AfNee
Kundgebung” im Oktober 2018, die Solidaritätskampagne für Sinti & Roma im April 2017
und das Tacheles Seminar “Heimat” im Januar 2019.
Wir glauben, dass mehr, vor allem junge, Menschen zu repräsentieren, einer Botschaft
mehr Gewicht verleiht. Gemeinsame Ziele und Forderungen mit anderen Minderheiten zu
erreichen und durchzusetzen verleiht der Stimme gegen Antisemitismus, Rassismus usw. (s.
oben) eine höhere Relevanz innerhalb der deutschen Gesellschaft und führt dazu, dass
diese auf Bundesebene besser gehört und an dessen Lösung stärker gearbeitet wird.
Wir glauben, dass Koalitionen und Kooperationen den interkulturellen - und interreligiösen
Dialog fördern, welcher heute, in einer verstärkt fremdenfeindlichen Zeit von Nöten ist.
Wir glauben, dass durch Kooperationen, weitere und tiefgreifende Koalitionen entstehen
können, welche dazu beisteuern, ein großes Netzwerk an „Freunden“ der jüdischen
Gesellschaft zu entfalten. Dies steuert dazu bei, dass die Gesellschaft sich freiwillig dazu
entscheidet, sich über die jüdische Gesellschaft, deren Werte und Normen zu informieren
und sich für diese stark zu machen.
Wir glauben, dass durch Kooperationen in vorhandenen Projekten, die Ziele in zukünftigen
Projekten effektiver und einfacher erreicht werden können.
Wir glauben, dass Kooperationen auch für nicht Beteiligte als Beispiel für das
Zusammenleben in einer vielfältigen, pluralistischen Gesellschaft dienen können.
Wir fordern, in Zukunft weiterhin bei den unterschiedlichsten Projekten Kooperationen mit
Partnern anzustreben und zu vertiefen die dieselben Ziele und Forderungen und ähnliche
Werte vertreten. Durch dauerhaften Austausch und Kontakt sollen auch Koalitionen
erwachsen.
Wir fordern aktiv nach politischen Initiativen, Bewegungen, Demonstrationen oder
Kundgebungen zu suchen, deren Forderungen denen der JSUD entsprechen und sich
diesen anzuschließen. Explizit verantwortlich sollen dafür das Referat für
Öffentlichkeitsarbeit und Gesellschaft und Soziales sein.
Wir fordern, dass vor der Teilnahme an politischen und gesellschaftlichen Initiativen,
Bewegungen, Demonstrationen oder Kundgebungen, alle Unterstützer*innen und
Organisator*innen gründlich überprüft werden. Sollten Unterstützer*innen oder Mitorganisator*innen und ihre Werte und Einstellungen mit denen der JSUD kollidieren, ist
zu überprüfen, ob für diese eine der bestehenden Policies herangezogen werden kann. Ist
dies nicht der Fall entscheidet der Vorstand über die Teilnahme als Unterstützer.
Unabhängig von der Entscheidung soll publik gemacht werden, dass unter den
Unterstützer*innen oder Mitorganisator*innen der expliziten politischen und
gesellschaftlichen Initiativen, Bewegung, Demonstration oder Kundgebung, Organisationen
oder Personen sind, die den Werten der JSUD in einigen Punkten entgegenstehen. Diese
sind zu nennen
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