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Empowerment von Frauen und zum Schutz vorgeschlechterbasierter Diskriminierung

  • Autorenbild: Vorstand
    Vorstand
  • 1. Jan. 2020
  • 2 Min. Lesezeit

Antragstellerinnen: Laura Cazés, Marcelia Rosenfeld, Anna Staroselski, Hanna Veiler

Wir stellen fest:

1.1 Frauen sind sowohl in Führungspositionen als auch in repräsentativen, demokratisch

legitimierten Ämtern unverhältnismäßig wenig präsent. Dies lässt sich in jeglichen politischen

Kontexten beobachten, in denen nicht explizit Ämter für Frauen und für Männer vorgesehen

werden.

1.2 Die unverhältnismäßige Sichtbarkeit von Frauen in der JSUD ist Teil eines größeren

strukturellen Problems mangelnder Befähigung in der Gesamtgesellschaft, die gezielt

angegangen werden muss, um historisch bedingte Ungleichheit zwischen den Geschlechtern

vollends zu überwinden.

1.3 Die Verbreitung von geschlechterbasierter oder sexualisierter Diskriminierung, Gewalt und

Belästigung können alle Menschen, unabhängig ihrer Geschlechterzugehörigkeit und -identität

treffen. Bis heute sind vor allem Frauen von dieser Ausprägung von Gewalt betroffen.

1.4 Erst durch die weltweite #metoo Kampagne wurde das Ausmaß geschlechterbezogener und

sexueller Gewalt, Diskriminierung und Belästigung, die in allen Gesellschaftsbereichen auftreten

sichtbar.

1.5 Bisher ist insbesondere in jüdischen Settings in Deutschland und darüber hinaus den zuvor

benannten Themen, obwohl diese im besonderen Maße die Mehrheit der Zielgruppen betreffen.

*

Wir glauben:

2.1 Gleichberechtigung bedeutet allen Mitgliedern einer Gesellschaft gleiche Möglichkeiten zu

zugänglich zu machen. Die Gewährleistung der Gleichberechtigung aller Geschlechter ist

essentiell – sowohl in der Gesamtgesellschaft als auch in der jüdischen Gemeinschaft - in der

jeder Person die Möglichkeit geboten werden soll, sich nach individuellem Potential,

Entscheidung und Bedürfnis einzubringen, beizutragen und zu profitieren.

2.2 Es steht im Einklang mit unseren jüdischen und humanistischen Werten, sowohl explizite

Maßnahmen zur Stärkung der Frauen zu ergreifen, als auch die gesamte Gesellschaft für die

Wichtigkeit der Gleichstellung der Geschlechter zu sensibilisieren.

2.3 Das Empowerment von Frauen auf persönlicher, professioneller und auf öffentlicher Ebene

ist eine unverzichtbare Maßnahme, um die Gleichberechtigung der Geschlechter zu erzielen.

2.4 Jede Organisation kann nur von einer Führungsform profitieren, die gerecht, gleichberechtigt

und repräsentativ ist. Die Implementierung einer solchen Führungskultur in den jüdischen

Gemeinden und jüdische Organisationen würde nicht nur die Arbeit der Gemeinschaft bereichern

sondern auch einen vorbildhaften Charakter annehmen.

Wir fordern:

3.1 Es soll gezieltes Bewusstsein für das Fehlen weiblicher Führung geschaffen werden: Sowohl

in für jüdische Studierenden in Deutschland relevanten Kontexten, als auch in repräsentativen

Instanzen der Gemeinden und in den zentralen jüdischen Organisationen.

3.2 Die JSUD soll in ihrer politischen Themensetzung und in ihrer Programmgestaltung darauf

hinarbeiten, dass Frauen sich gleichermaßen befähigt fühlen, alle repräsentativen Ämter zu

bekleiden.

3.3 Es ist erstrebenswert, dass sich die demografische Verteilung der Geschlechter auch

repräsentativ in demokratischen Prozessen abbildet. Folglich sollte diese auch am Engagement

von JSUD-Aktivist*innen sichtbar werden.

2.4. Die Sexual Harassment Guideline der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, zu

genderspezifischen oder sexuellen Gewalt, Diskriminierung oder Belästigung, soll von der JSUD

als klare Regeln und Standards adaptiert werden, durch die ein “safe space” auf Seminaren oder

Veranstaltungen gewährleistet werden kann.

2.5. Bei Vorfällen die sich dennoch ereignen, soll es eine Instanz geben, die den Betroffenen

Sicherheit und Gehör gewährt. Wir empfehlen die Benennung einer Person durch den Vorstand,

die sich der Umsetzung der oben aufgeführten Themen annimmt. Der/die Frauenbeauftragte/r

soll als direkte Anlaufstelle dienen, unterstützt bei Implementierung von

Empowerment-Maßnahmen und erarbeitet eine JSUD-eigene Richtlinie zum Schutz vor

sexueller Diskriminierung, Belästigung und Gewalt.

* 51 % der Weltbevölkerung sind Frauen

 
 
 

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