Offener Brief an Bundesaußenminister Heiko Maas

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04
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2020
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Sehr geehrter Herr Bundesaußenminister Heiko Maas,

 

heute Abend beginnt Yom haSikaron, der Gedenktag für die Gefallenen der Feldzüge Israels und die Opfer der Akte des Hasses. Seit der Staatsgründung Israels im Jahr 1948 fielen tausende israelische Soldaten und Soldatinnen bei der Verteidigung des einzigen Jüdischen Staates. Hinzu kommen die zivilen Opfer des islamistischen Terrors. Vier dieser Opfer sind Hadar Goldin, Oron Shaul, Avraham Mengistu und Hisham al-Sayed.

1.) Hadar Goldin: Vom 8.Juli 2014 bis zum 26.August 2014 führten die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) die Operation “Protective Edge” im Gazastreifen durch. Am 1.August fand auf Anordnung der Vereinten Nationen eine humanitäre Waffenruhe statt, die von der Europäischen Union unterstützt wurde. Diese humanitäre Waffenruhe wurde von der radikalislamistischen Terrororganisation Hamas gebrochen und kostete Liel Gidoni, Bnaya Sarel und Hadar Goldin das Leben. Der Leichnam von Hadar Goldin befindet sich bis Heute in den Händen derHamas. Bis heute verstößt die Hamas gegen internationales Völkerrecht und die Menschenwürde im Allgemeinen, so dass seine Familie ihn nicht verabschieden kann.

2.) Oron Shaul:  Im Verlauf des Gefechts am 20. Juli 2014 wurde das gepanzerte Fahrzeug, in dem sich Oron Shaul und sechs weitere Soldaten aus seinem Trupp befanden attackiert, wobei Oron's Kameraden getötet wurden. Oron wurde verletzt und von der Hamas verschleppt. Bis heute gibt es keine Informationen, ob Oron Shaul noch am Leben ist.

3.) Avraham Mengistu & Hisham Al-Sayed: Neben den Schicksalen der zwei Soldaten, sind die Schicksale zweier Zivilisten ungewiss. Die Hamas hält auch zwei zivile Personen in Gefangenschaft. Am 7.September 2014 gelang es Avraham Mengistu die Grenze zum Gazastreifen zu passieren. Am 20.April 2015 gelang dem Beduinen Hisham Al-Sayed das Gleiche. Sowohl Mengistu, als auch Al-Sayed haben psychische Beeinträchtigungen und sind auf Medikamente angewiesen. Ihr aktueller Zustand ist unbekannt.

“Die einzigartigen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel sind ein Grundpfeiler der deutschen Außenpolitik”, so steht es auf der Webseite des Auswärtigen Amtes. Die Rückkehr der von der radikalislamistischen Terrororganisation Hamas gefangen gehaltenen Soldaten und Zivilisten steht somit auch in Ihrem Interesse. Um die Einhaltung der von der UN vorgegebenen Werte und Normen zu gewährleisten, um die Einhaltung der Menschenrechte im Gazastreifen und in der Region aufrechtzuerhalten und um die Aussicht auf Frieden zu bewahren ist die Rückkehr von Hadar Goldin, Oron Shaul, Avraham Mengistu und Hisham Al-Sayed zu ihren Familien nach Israel unabdingbar. Die Bundesrepublik Deutschland genießt weltweit ein sehr hohes diplomatisches Ansehen und wird international respektiert. Sie “...fördert als aktiver Partnerin der EU die Friedensbemühungen im Nahen Osten.”

Sehr geehrter Herr Bundesaußenminister Maas, wir als Jüdische Studierendenunion Deutschland sind überzeugt: Sie gemeinsam mit der Bundesrepublik Deutschland können eine tragende Rolle bei der Rückkehr, der von der radikalislamistischen Terrororganisation Hamas, gefangenen israelischen Staatsbürgern spielen. Daher fordern wir Sie dazu auf ,das internationale Völkerrecht zu verteidigen, sich gegenüber Deutschlands internationalen Partnern, sowie der Hamas für eine sofortige Freilassung der Gefangenen auszusprechen und diese aktiv voranzutreiben, sowohl für die betroffenen Familien, als auch als Zeichen für eine friedliche Zukunft.

Foto: Deutscher Bundestag